Thursday, April 27, 2006

El Niño kehrt zurück!

Berlin - Wie die Deutsche Wetteragentur berichtet, wird das Jahr 2006 ganz unter dem Phänomen des El Niño stehen. Ein ungewohnter Anstieg der Temperaturen und eine bislang unerreichte Heftigkeit der Stürme im Pazifik lassen die Meteorologen einen äußerst starkes El Niño-Phänomen für Ende diesen Jahres erwarten.

El Niño nennt man das Auftreten ungewöhnlicher, nicht zyklischer, veränderter Strömungen im System des äquatorialen Pazifiks. Hierbei schwächt sich der kalte Humboldtstrom ab und kommt zum Erliegen. Innerhalb von ca. 3 Monaten wandert die Warmwasserschicht von Südostasien nach Südamerika. Der Ostpazifik erwärmt sich, während vor Australien und Indonesien die Wassertemperatur absinkt. Dies kann weltweite Auswirkungen auf das Wetter in Form extremer Dürren oder Unwetter haben.

Obwohl man schon 1706 erstmals El Niño registrierte, wird dieses Phänomen bis heute noch nicht vollständig verstanden und es bleibt schwierig zu erklären, warum es genau alle 10 Jahre zu einer solchen Erwärmung des Süd-Ostpazifik kommt. Seismologische Messungen ergaben, dass zur Zeit von El Niño im südlichen Pazifik starke Beben stattfinden, gewaltige Bewegungen von Erdmassen, als ob sich eine große tektonische Schicht vom Meeresboden erheben wolle.

Von 1986 und 1996 war El Niño bereits stark und ungewöhnlich ausgeprägt. Die Meeresströmung lag sieben Grad Celsius über der normalen Wassertemperatur. Auf drei Vierteln der Erde änderten sich die Wettermuster und verursachten Überschwemmungen. Es kam zu einem Massensterben von Fischen, Seevögeln und Korallen; die Zahl der verletzten und toten Menschen wurde auf mehr als 10.000 beziffert. Seltsamerweise stieg die Zahl der Suicide in diesen Jahren signifikant an, darum wird mit einer weit höheren Dunkelziffer an Toten durch das Phänomen gerechnet.

Auch die nordatlantische Oszillation, das verwandte Phänomen im Nordatlantik, wird dieses Jahr laut der Deutschen Wetteragentur, spürbar heftig ausfallen.

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