Herzogin-Amalia-Bibliothek öffnet wieder
Leibzig - Nach dem Ausbruch eines großes Brandes am Abend des 2. September 2004, zum 200. Todestag der namensgebenden Herzogin Anna Amalia, öffnet heute die Herzogin-Amalia-Bibliothek wieder ihre Pforten.
Die Brandursache konnte auch nach einem Abschlussgutachten des Bundeskriminalamtes nicht eindeutig geklärt werden. Prof. Niklas von Kramer war vor drei Jahren in den Mittelpunkt der Ermittlungen des BKAs geraten, es konnte ihm aber nie eine Beteiligung am Brand nachgewiesen werden. Der Lehrstuhlinhaber für Geschichte an der Universität Leibzig war nachts kurz vor dem Ausbruch des Brandes gesehen worden, wie er das Gebäude verlassen hatte.
Prof. von Kramer starb unter mysteriösen Umständen von zwei Jahren in der Nähe von Traunstein am Chiemsee in einer Hütte in den Alpen.
Der Bergen-Vorfall, so die offizielle Bezeichnung, forderte zahlreiche Opfer:
So starben zwei weitere Menschen, der Assistent des Professors sowie ein Mitarbeiter des BKAs. Weitere anwesende Personen befinden sich seitdem in psychatrischer Behandlung:
Beatrice W. wurde in eine geschlossene Anstalt überwiesen, Viktoria B. liegt seitdem im Wachkoma, Vergil M. nahm sich vor einem Jahr das Leben und Peter Podolski und Lara Hellhoff verfilmten auf makabare Art und Weise den Vorfall. Das BKA stellte darauf weitere Untersuchungen ein.
Sebastian von Kramer, der Bruder des Verstorbenen Prof. Niklas von Kramer, verklagte das Dekanat der Universität Leibzig auf üble Nachrede, zog seine Anklage jedoch kurz darauf wieder zurück. Wir gehen davon aus, dass man sich aussergerichtlich einigte.
Während des Brandes wurden aus dem Gebäude ca. 50.000 Bücher gerettet, darunter eine Lutherbibel von 1534. 50.000 Bände sind als Totalverlust zu verbuchen, darunter neben tausenden Büchern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert auch die Musiksammlung der Herzogin Anna Amalia aus dem 18. Jahrhundert und Teile der Sammlung des ersten Weimarer Bibliothekars Konrad Samuel Schurzfleisch, rund 62.000 Bände sind durch Löschwasser und Brand teilweise stark beschädigt worden. Die wertvollen Bücher waren nicht versichert. Um die beschädigten Bücher retten zu können, wurden sie tiefgefroren.
Bereits in der Brandnacht wurden die ersten wassergeschädigten Bücher zur Gefriertrocknung in das Zentrum für Bucherhaltung Leipzig gebracht, in den folgenden Tagen auch die aus dem Brandschutt geborgenen, zum Teil stark verkohlten und feuchten Codices.
Bestandsaufnahme zwei Jahre danach: rund 36.000 Bücher mit Wasserschäden sind sämtlich gerettet (kompliziert wegen chemischen Schäden vom Löschschaum); für rund zehn Millionen Euro. Auf der Brandebene geborgene rund 28.000 Bücher bleiben tiefgekühlt, darunter auch die Bücher der geschlossenen Abteilung für okkultes Wissen.
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