Das Loch im All
München - Im Sternbild Eridanus ist ein fast kreisrunder Bereich von nahezu einer Milliarde Lichtjahren frei von Galaxien, Sternen und Gas, nicht einmal Dunkle Materie konnten die Astronomen aufspüren. Der Ursprung dieser Leere ist bislang unerklärlich.
Bereits 2004 war dieses Gebiet in den Daten aufgefallen, als die kosmische Mikrowellen-Hintergrundstrahlung vermessen wurde. Da diese nur wenige hunderttausend Jahre nach dem Urknall ausgesandt wurde, gibt sie ein Abbild des frühen Universums. Unregelmäßigkeiten darin zeugen von Strukturen, die zum Zeitpunkt der Emission bereits existierten. Ein Bereich auf der WMAP-Karte überraschte die Forscher besonders, denn die aus dieser Region des Himmels eintreffende Strahlung war ungewöhnlich energiearm und setzte sich damit vom Gesamtbild ab. Es scheint, als ob diese Anomalität bereits vorhanden war, als die Strahlung ausgesandt wurde. Zwar zeigten auch frühere Studien schon riesige Hohlräume in der großräumigen Struktur des Universums, doch übertrifft die neue Entdeckung diese um ein Vielfaches. Zudem lässt sich der jetzige Fund weder mit den bisherigen Beobachtungen noch mit Computersimulationen der Entwicklung solcher Strukturen vereinbaren. Bislang vermuten Forscher, dass die Löcher im Universum entstehen, wenn enorme massereiche Gebiete durch ihre enorme Gravitation Materie aus weniger dichten Regionen abziehen.
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